Mo

21

Mai

2012

2.Bericht aus Südamerika

Die letzten Wochen gab es ein paar neue Fotos aus Argentinien und Chile zu sehen.
Jetzt folgen nachtraeglich noch kurze Berichte zu den einzelnen Reisestationen:

 

ARGENTINIEN

Nationalpark Iguazu

Ein Naturschauspiel, das uns fast umghauen hat - Gottes Schoepfung ist so genial! Man findet keine Worte, um die Schoenheit der Iguazu-Wasserfaelle zu beschreiben - man kann sieeinfach nur auf sich wirken lassen...

 

 

 

San Ignacio Mini / Cordoba / Alta Gracia / Villa General Belgrano

Weiter ging es nach San Ignatio Mini, das im Nordn von Argentinien liegt und wo Temperaturen von 35-40 Grad normal sind.
Hier waren einst die Jesuiten ansaessig und haben grosse "Reduktionen" gebaut. Spuren dieser Siedlungen konnten wir besichtigen.

Auch Cordoba wurde einst von den Jesuiten gegruendet und ist heute die zweitgroesste Stadt Argentiniens.
Landschaftlich ist Cordoba umgeben von Fluessen, Seen, sanften Huegeln und Taelern.

Alta Gracia gehoert in dieser Gegend zum Erhloungs- und Urlaubsgebiet der Argentinier, u.a. verbrachte Che Guevara dort seine Kindheits- und Jugendjahre.
Aber man findet nicht nur Spuren des Revolutionaers, sondern ganz in der Naehe in Villa General Belgrano haben sich viele Deutsche und Schweizer angesiedelt - unverkennbar am Baustil und an der Ordnung :)
Ein Argentinier (nicht deutscher Abstammung) meinte, dass er es in dieser Gegend nicht aushalten wuerde - dort waere alles zu penibel und korrekt - zwar sehr schoen, aber er braeuchte mehr Freiheit :)


So richtig fing ab hier fuer uns dann das Reisen per Anhalter an, denn die Preise der Bustickets in Argentinien und Chile haetten unser Reisebudget weit ueberstiegen. 
Sara war die erste, die sich unser erbarmt hat. Allerdings hielt sie nach nur 15km schon wieder an und lud uns bei sich zu Hause ab und gleichzeitig zum Grillen und Uebernachten ein :)
Das war aber nur der Anfang - durch das Trampen kamen wir oft in den Genuss der grosszuegigen argentinischen und chilenischen Gastfreundschaft!


Mendoza

Letzte Station in Argentinien war Mendoza - eine wunderschoene Stadt, umgeben von Weinbergen mit grandiosem Blick auf die Anden - zudem sehr warm - nochmals so richtig Sonne tanken!

Denn dann ging es ueber den Paso Libertadors nach Chile.
Etwas unterhalb der Passhoehe konnten wir den Aconcagua, den hoechsten Berg der Anden (6959m) erblicken.
Wir durften diese Strecke mit einem sehr netten chilenischer LKW-Fahrer zureucklegen. Er unterhielt sich mit uns ueber Gott und die Welt und gestikulierte dabei so lebhaft mit den Haenden, dass er manchmal auf der kurvenreiche Strecke vergass, das Lenkrad festzuhalten und nicht mehr auf die Strasse sah..... suedamerikanisches Temparament :)

CHILE

Santiago

In dieser Stadt hatten wir eine ganz besondere Begegnung - mit Norma!
Eine deutschstaemmige ca. 70-jaehrige Architektin.
Wir fragten sie "zufaellig" nach dem Weg zur Plaza de Armas und anstelle einer Wegbeschreibung erhielten wir eine Einladung zum Mittagessen :)
Als sie von unseren Reiseplaenen  zu trampen erfuhr, entfuhr ihr ein entsetzes "Noooooooooooooooo - impossible !!!!!!"
Von da an setzten ihre Rettungsversuche ein, uns zu einer Busfahrt zu ueberreden. 
Jiri hatte dann den Einfall, dass wir mit dem Bus bis Valparaiso (ca. 1 1/2h) fahren koennten.
Norma war mit diesem Vorschlag sehr zufrieden!!!
Bis zur Abfahrt moechte sie uns noch die Stadt zeigen.
Enthusiastisch marschierte sie schliesslich voran und wir hechelten mit unseren schweren Rucksaecken hinterher. 
Irgendwann befanden wir uns in der Parlaments-Bibliothek - keine Ahnung wie wir da reinkamen :)
Eine Bibliothekarin wurde auf uns aufmerksam, als sie uns Deutsch sprechen hoerte und stellte uns ihrer Kollegin Jana aus Jena vor.
Diese wurde sogleich von Norma gebeten, im Internet doch nach einem Hostal in Valparaiso zu suchen.
Waehrend Jana eifrig tippte und telefonierte, bekamen wir etwas zu trinken angeboten.
Nach 10 Minuten war das Meisterwerk vollbracht: Wir koennen bei einer Kollegin von Jana in Valparaiso uebernachten!!!

So verbrachten wir bei Lisette und ihrer Schwester Lorena drei wunderschoene Tage in Valparaiso
Von ihrer Wohnung aus hatten wir einen super Blick auf die Stadt und das Meer und durch die beiden natuerlich die besten Stadtfuehrer zur Hand :)

Curico
Nach einer kurzen unheimlichen "Tramp-Begegnung" mit der "Gruselfamilie" wurden wir an einer Tankstelle von einer coolen Studentenclique aus Santiago aufgegabelt. Sie waren auf der Fahrt zu ihren Eltern nach Curico. Dort sei gerade das alljaehrliche Weinfest in vollem Gange - ob wir nicht eine Nacht da bleiben wollen? Das lehnten wir natuerlich nicht ab :)

Pucon- Vulcan Villarica
Per Mail wurden wir schon oefters auf diese Tour angesprochen - sieht auf den Fotos aber gefaehrlicher aus, als es tatsaechlich war.
Morgens um 8.00 Uhr starteten wir auf  1400m und waren um ca. 13.00 Uhr beim Krater auf  2800m. Zum Abstieg gehoerte u.a. eine lustige Rutschfahrt :)

Nationalpark Conguillio

Irgendwie waren wir verwundert, dass ausser uns fast keine anderen Touristen unterwegs waren. Gut, es war nicht gerade Hochsaison, der Parkeingang ist nicht so leicht zugaenglich.... Aber was wir erst spaeter erfuhren: Der Vulkan Llaima drohte auszubrechen und die Alarmbereischaft war von den Warnstufen her auf "Kurz-vor-Evakuation".
Unwissend verbrachten wir dort drei wunderschoene Tage und bestaunten die herrlichen Aurakarien-Waelder und kleinen Seen.

Antofagasta, San Pedro de Atacama
Vom gruenen, Skandinavien aehnlichen Sueden Chiles reisten wir dann in die karge Wuestenlandschaft des Nordens.
In San Pedro de Atacama lernten wir Luc und Valerie aus Frankreich kennen, die fuer die naechsten Tage zu unseren Reisebegleitern wurden.

BOLIVIEN

Salar de Uyuni
Von San Pedro de Atacama aus ging es per Jeep fuer drei Tage weiter nach Bolivien zur Salar de Uyuni - zum groessten Salzsee der Welt. 
Der Weg dorthin war einmalig  - als ob hinter jeder Wegbiegung eine andere Kulisse fuer je ein anderes Theaterstueck aufgebaut waere... Laguna Verde, Laguna colorado mit Flamingos, Geysire auf 5000m, Piedra de Arbolo...
Leider hatte unser Jeep eine groessere Panne und ein Mitglied unserer Reisegruppe erkrankte ernsthaft an der Hoehenkrankheit und wurde notfallmaessig nach La Paz ins Krankenhaus geflogen.
Wir hatten trotz allem eine super Gemeinschaft und reisten mit einem Teil der Truppe weiter nach Potosi.

Potosi
Diese Stadt liegt auf 4070m und ist wegen ihrer Hoehe wortwoertlich atemberaubend.
Hausberg ist der Cerro Rico, der frueher riesige Mengen an Silber barg, die vor allem von den Spaniern abgebaut wurden.
Aber noch heute gibt es viele Minen, deren Arbeiter allerdings grossen Gefahren ausgesetzt sind.
In Potosi erlebten wir auch zum ersten Mal die alltaeglichen Demonstrationen verschiedener Berufssparten mit - natuerlich wurden hier die Kundgebungen mit lautem Dynamitgeknall unterstuetzt und man hatte fast das Gefuehl, sich mitten in einem Buergerkrieg zu befinden.

Sucre
Sucre gilt als eine der schoensten Kolonialstaedte Suedamerikas. 
Allerdings konnten wir hier nicht so viel unternehmen, da Nicole eine schmerzhafte Nagelbettentzuendung am Zeh hatte und nur noch humpeln konnte.

La Paz

In der Haupstadt La Paz befanden wir uns dann wieder auf einer Hoehe von 3636m.
Hier verweilten wir viel laenger, als wir eigentlich vorhatten.
Denn die Entzuendung am Zeh wurde immer schlimmer, so dass wir einen Arzt aufsuchen mussten. 
Schliesslich landeten wir im "Hospital Publico", dass eher von der aermeren Bevoelkerung in Anspruch genommen wird. Normalerweise gehen Touristen in eine Privatklinik, aber irgendwie lag es in der Naehe von unserer Unterkunft.
Der Zehnagel wurde komplett entfernt und Nicole musste jeden Tag zum Verbandswechsel vorbeikommen.
Die Aerztin war sehr nett. Nach ein paar Tagen erzaehlte sie uns, dass sie Christin sei und lud uns in ihre Gemeinde zum Gottesdienst ein.
Aber wir konnten leider nicht hingehen, denn kurz vorher wurde Jiri von ZWEI Hunden in BEIDE Waden gebissen! Die Hundebesitzerin brachte ihn dann zu "unserer Aerztin", die sich ein Lachen nicht verkneifen konnte :)

Titicaca-See 
Endlich konnten wir dann aber doch an den Titicaca-See weiterreisen.
Auf bolivianischer Seite hielten wir uns in der kleinen Hafenstadt Copacabana auf und machten zur Freude Jiris die Bekanntschaft zweier Tschechen (er hielt schon Wochen lang sehnsuechtig Aussschau nach seinen Landsgenossen:)
Gemeinsam mit Eva und Nicola ueberquerten wir die Grenze nach Peru und fuhren nach Puno.

PERU

Puno
Hier konnten wir die Uros Inseln besichtigen . Diese 80 schwimmenden Schilfinseln werden von ca. 1500-2000 Menschen bewohnt. 
Allerdings ist der Tourismus etwas fragwuerdig und wir sind uns nicht sicher, ob wir nochmals eine Tour mitmachen wuerden.
Auf der einen Seite helfen die Eintrittsgelder, um Schulen und Ausbildung der Uros zu finanzieren, aber auf der anderen Seite sind die Menschen durch den Tourismus auch in eine gewisse Abhaengigkeit geraten und sind den Besuchern irgendwie "ausgestellt".

Cusco
Cusco an sich ist eine wunderschoene Kolonialstadt, aber natuerlich finden sich hier noch viele Spuren der Inkas.
Ein Muss war dann der Ausflug zum Machu Picchu.
Nicole wuerde jedem empfehlen die Strecke dorthin von Cusco aus mit dem Zug zurueckzulegen, denn die Strasse dorthin glich einer einzigen "Horror-Fahrt".
Jedem Mitfahrer (ausgenommen Jiri), selbst den Hartgesottesten, stand die Angst ins Gesicht geschrieben und diese Folter dauerte ca. 4 Stunden!!!

Leider hatten wir in Cusco noch ein weiteres weniger schoenes Erlebnis.
Jiris Spiegelreflexkamera wurde geklaut!
Wir blieben zwei Tage laenger, um saemtliche Maerkte abzuklappern, auf denen gestohlene Handys und Kameras verscherbelt werden. Aber Jiris Kamera war leider nicht dabei.
Dadurch war unsere Reisestimmung fuer einige Tage getruebt.


Mittlerweile haben wir aber schon wieder viele Kilometer hinter uns und befinden uns gerade im sonnigen, warmen Costa Rica.
Neue Bilder und ein weiterer Bericht folgen! :)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sa

03

Mär

2012

1.Bericht aus Südamerika

Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon unsere Fotos von Buenos Aires, Uruguay und Brasilien angeschaut, aber den entsprechenden Reisebericht dazu vermisst…?

Wir müssen gestehen, dass wir beide zum einen etwas schreibfaul sind :), aber auf der anderen Seite fällt es uns auch nicht leicht, alle Erlebnisse in Worte zu fassen. Wir könnten euch natürlich die schönsten Landschaften beschreiben, historische Fakten weitergeben – aber da findet ihr auf Wikipedia oder einer anderen Internetseite genauere Auskünfte. :)

Was unsere Reise ausmacht sind die kleinen Begegnungen mit den Menschen vor Ort und das Eintauchen in andere Kulturen.

 

Hier ein paar Highlights der letzten Wochen:

11.01.- 25.01. Buenos Aires

Eine bunte, lebendige südamerikanische Stadt- überall tolle Kunsthandwerkermärkte, süße Straßen-Cafes, Straßenmusik und Tangotänzer. Alles verläuft „tranquillo“ und doch voll sprühender Lebendigkeit. Vor 24.00 Uhr nachts geht niemand schlafen und man kann mit gutem Gewissen auch unter der Woche ausschlafen.

Für 14 Tage haben wir uns bei einem argentinischen Ehepaar eingemietet – Julian und Maria. Mit uns wohnten dort auch Lauren aus der USA und ihr kolumbianischer Freund Camilo, der als Jongleur die Straßenkreuzungen von Buenos Aires unsicher macht. Endlich mal wieder so ein richtiges WG-Leben :)

Julian ist ein Argentinier wie aus dem Bilderbuch: seine Hauptbeschäftigung - Mate-Tee trinken und ab und zu seinen Kräutergarten pflegen. Früher war er ein bekannter Gitarrist und Sänger, aber Maria war nicht gerade sein größter Fan, den sie wollte ihn lieber bei sich zuhause habenJ. Die beiden waren super gastfreundlich und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.

Am 25.01. ging es weiter nach Uruguay - dort war eine Woche lang zelten angesagt. Der Küste entlang reisten wir von Campingplatz zu Campingplatz. Abends saßen wir mit unseren uruguayanischen Zeltnachbarn zusammen und wurden von ihnen auch zum Grillen eingeladen. Ein durchschnittliches Steak hatte ungefähr die Größe von  je einem Steak aus Deutschland, der Schweiz und Tschechien zusammen – mmmh :)

Überhaupt wurden wir überall von diesem netten Völkchen beschenkt – ein Uruguayaner überließ uns seine Taschenlampe, an einer Imbissbude mussten wir für die „Tarte Frita“ (eine Art Kartoffelpfannkuchen) nichts bezahlen. Zwei Busfahrer meinten lachend: „Wenn ihr Mate-Tee trinkt und Tarta-Frita und Steak gerne esst, bekommt ihr schon den uruguayanischen Pass!“ :)

Ein Höhepunkt war „Cabo Polonio“ – ein kleines Küstendorf, das mitten in einem Nationalpark liegt. Man gelangt dort nur mit einem speziellen Geländewagen hin.

Kurzerhand schlossen wir uns ein paar Argentinier an und schlugen unser Zelt gemeinsam mit ihnen zwischen den Sanddünen auf.

Jeden Abend gab es „Live-Musik“, denn Cabo Polonio wird von vielen Künstlern, Hippies und Aussteigern besucht. So gehörte es abends zum normalen Bild, dass überall kleine Grüppchen zusammen sitzen und Gitarrenklängen lauschen.

Bei unserer ersten Dorf-Erkundungstour trafen wir auf Livio (76 J.), einen ehemaligen Dozenten für Architektur, der sich nun in seiner Freizeit als Höhlenforscher betätigt.

Gemeinsam mit ihm kletterten wir unter großen Felsbrocken herum, die die Küste säumen und Ruheplätze der Seelöwen sind. Dabei konnten wir nur staunen, wie gelenkig unser Höhlenforscher uns den Weg bahnte – mal robbte er auf allen Vieren, dann warf er seinen Gehstock voraus und kletterte tapfer hinterher.

Anschließend lud er uns noch in sein buntes Häusle ein und erzählte uns von der Geschichte dieses Naturreservates, denn vor 30 Jahren gehörte er zu den ersten Bewohnern von Cabo Polonio.

Am 01.02. erreichten wir die brasilianische Grenze und von nun an wurden die Nachtbusse (um Übernachtungskosten zu sparen) zu unserem neuen Zuhause.

Brasilien ist ein riesiges Land und im Durchschnitt liegen die sehenswerten Städte immer ca. 600km auseinander.

Die erste Reiseetappe führte uns nach Porto Alegre – dann ging es weiter nach Curitiba und von dort aus nach Sao Paulo. Diese drei südlichen Städte sind alle wirtschaftlich weit entwickelt und modern, aber auch etwas langweilig, weil sie alle fast nur aus grauen „Betonbunkern“ bestehen.

Ein Highlight war die Zugfahrt von Curitiba nach Morreste durch den atlantischen Regenwald und wieder die Begegnungen mit den einheimischen Leuten.

Von Porto Alegre wurden wir von einem Geschäftsmann in dessen Auto mit nach Curtiba genommen und erhielten bei seinen Eltern ein leckeres Frühstück und besuchten sonntags den Gottesdienst in seiner Baptistengemeinde.

Von Sao Paulo aus fuhren wir dann nach Parati – ein malerisches Städtchen an der Küste mit vielen gut erhaltenen Häuschen im Kolonialstil.

Dann ging es weiter in Richtung Rio de Janeiro.

Unterwegs wollten wir noch an einem schönen Strand Halt machen, aber als wir gerade ankamen, setzte ein großer Regenschauer ein, der alle Badegäste vertrieb.

Zurück blieben wir und Mila, die in ihren Ferien den kleinen Kiosk ihrer Tante betreibt.

Sie freute sich über uns zwei „Gringos“ und versorgte uns mit Eis, Mittagessen, Eis und nochmals Eis :)

Gestärkt schleppten wir unser Gepäck zurück zur Bushaltestelle und erwischten prompt den Bus nach Rio de Janeiro.

Fünf Tage hielten wir uns in dieser berühmten Stadt auf – und das dummerweise genau in der Woche vor Karneval. Uns beiden waren die großen Menschenmassen am Strand und in den Straßen zu viel. Die wohl berühmtesten Stadtstrände Copacabana und Ipanema stanken so sehr, so dass wir dort auf das Baden verzichteten…

Am Montag wanderten wir bei ca. 30 Grad im Schatten zur Christus-Statue auf den Corcovado hoch. Für Jiri waren die 700 Höhenmeter ein reines Vergnügen, wohingegen für Nicole diese Strecke sich nur mit Gemotze und Gejammer bewältigen ließ :) Aber es hat sich gelohnt und es war sogar Nicole, die vorschlug, dass man ja auch den Rückweg zu Fuß antreten könnte…

Am 14.02. ging es dann weiter nach Ouro Preto, das in den Bergen des Bundesstaates Minas Gerais liegt. Zu diesem Städtchen gehören 13 Kirchen und viele malerische Kolonial-Landhäuschen, die zu seinem Charme beitragen.

Dann kam am 16.02. DIE ENTSCHEIDUNG – jetzt zurück nach Argentinien (wohin wir auf alle Fälle nochmals wollen), oder weitere 2500km in den Norden zu Bernhard und Elke Grupp, die im Bundesstaat Maranhao in Barra do Corda unter den Canela-Indianern als Missionare arbeiten ???

Nicole wollte unbedingt ihren ehemaligen Nachbarn und dessen Familie wieder sehen, so dass wir am 17.02. die 50-stündige Busfahrt antraten.

Dort angekommen war gerade eine Gemeindefreizeit im vollen Gange, an der wir spontan teilnahmen.

Seit ca. einer Woche sind wir nun bei Grupps auf der Missionsstation und genießen das fröhliche, bunte und lustige gruppsche Familienleben :)

Sonntag (04.03.) wird Tim Grupp von seinem Vater konfirmiert und wir sind schon ganz gespannt auf die Feier.

Am Montag (05.03.) wollen wir mit den Bus über die Hauptstadt Brasilia zu den Iguacu-Wasserfällen fahren.

 

Für März und April stehen dann Argentinien und Chile auf dem Reiseprogramm.

 

Wir freuen uns sehr, dass ihr unsere Reise so interessiert mitverfolgt und noch mehr freuen wir uns auf das Wiedersehen mit euch :)

 

Di

10

Jan

2012

Wir verlassen den afrikanischen Kontinent...

Kurze Info:

 

Morgen fliegen wir nach Argentinien...Dort werden wir hoffentlich bald ein Internet-Cafe aufsuchen koennen, um neue Fotos hochzuladen und um Mails zu schreiben :) Wir freuen uns immer sehr ueber jeden Gruss aus der Heimat (Gaestebucheintrag, Nachricht, Mail...) - vielen Dank dafuer !!!

 

 

Sa

24

Dez

2011

Weihnachtsgrüsse aus Johannesburg

Kenia

Schon über einen Monat sind wir unterwegs. Mit warmer Dusche, sauberem Bett ohne Flöhe, köstlichem Essen und feinen Fruchtsäften werden wir zurzeit verwöhnt. Wo? In der gemütlichen Wohnung von Natalie und Flassi in Johannesburg. Wir geniessen die Bequemlichkeiten der modernen Welt und freuen uns aber auch über das, was wir in Kenia und Äthiopien sehen und erleben durften. Die Idylle wird nur durch das leicht erhöhte Fieber von Nicole und dem Durchfall von mir gestört. Aber keine Panik, bei einem Arztbesuch wurde Nicole beruhigt, dass sie keine Malaria hat. Beide bekamen wir Tabletten verschrieben und sollten Weihnachten wieder fit sein.

In Kenia besuchten wir Malindi Lohse auf der Diguna-Missionsstation in Tinderet. Gemeinsam haben wir die Gegend um Diguna herum erkundschaftet und den Kakamega Regenwald und den Viktoria See besichtigt. Schmetterlinge, Affen und Nilpferde haben uns dabei (den einen mehr, die anderen weniger) begeistert. Neben den Matatus (Minibusse) in die sich immer mindestens  zwanzig Menschen  reinquetschen, lernte uns Malindi auf unserer Entdeckungsreise auch das Picki (Ein Motoradtaxi) und das Tuck-Tuck  (ein überdachtes Dreiradtaxi) schätzen. Überhaupt haben wir durch Malindi viele Einblicke in die kenianische Lebensweise erhalten.

Nach einer Woche nahmen wir von Malindi Abschied und begaben uns auf die Weiterreise in das Teeanbaugebiet von Kericho und dann weiter in die Hauptstadt Nairobi. Kenia ist für die grosse Tiervielfalt bekannt und so organisierten wir von Nairobi aus eine Safari in den NP Amboseli. Leider mussten wir unseren Ausflug ohne viele Tiere gesehen zu haben vorzeitig abbrechen, da Nicole unterwegs Durchfall und Fieber bekam. Auf einer zweiten Missionsstation von Diguna in der Nähe von Nairobi durften wir uns dann bis zu unserem Abflug am 7.12. nach Addis Ababa erholen.

 

Äthiopien

Ein wenig verunsichert ob wir uns nach den Unannehmlichkeiten in Kenia mit Äthiopien nicht zu viel zumuten, kamen wir am 8.12. um ca. 5.40 Uhr in Addis Ababa an. Entgegen allen Befürchtungen wirkte Äthiopien hell, freundlich und friedlich. Die angenehme Atmosphäre liess auch bei Nicole so richtig Reisestimmung aufkommen.

In einem schönen Backpacker-Hostel trafen wir auf andere lustige Reisegenossen, die uns mit Kopien aus ihrem Reiseführer, mit Wasserentkeimungstabletten und vielen nützlichen Infos versorgten. Gut ausgerüstet traten wir am nächsten Morgen um 5.00 Uhr die 12-stündige Busfahrt nach Nordäthiopien an. Unsere erste Station war die alte kaiserliche Stadt Gondar. Der Palast von Kaiser Fasilides ist noch ziemlich gut erhalten. Äthiopien ist das afrikanische Land, das nie kolonialisiert wurde und irgendwie strahlen die Menschen dort eine ganz besondere Würde aus.

Zum Leidwesen von Nicole wollte ich als nächstes unbedingt eine mehrtägige Wanderung in den Simiens Mountains machen. Nebst mehreren Autopannen auf der Hinfahrt gehörten zu diesem Abenteuer unser Scout mit seiner Kalaschnikow, „unser“ Maultier, erste Anzeichen der Höhenkrankheit (ca. 3200m), Angst vor einem Überfall auf dem Zeltplatz… Eindrücke von dieser Tour erhaltet ihr über unsere Fotos, den Rest müssen wir euch dann mündlich erzählen :)

Der kulturelle Höhepunkt war Lalibela mit seinen 11 Felsenkirchen, das sogenannte achte Weltwunder. Innerhalb von 23 Jahren haben ca. 40 000 Arbeiter unter dem Auftrag von König Lalibela die Kirchen aus einzelnen Felsen herausgehauen. Der Norden von Äthiopien war eines der ersten christlichen Gebiete auf der Welt. Kirchengeschichtlich gesehen also ein sehr bedeutender Ort. Noch heute wird hier der äthiopisch-orthodoxe Glauben gelebt.

Während der Fahrt von Lalibela nach Bahi Dar mussten zwei Jugendlichen im Minibus erbrechen. Es ist sehr unangenehm, wenn jemand in einem mit Passagieren vollgestopften Fahrzeug seinen Magen entleert, doch die Wahrnehmung, dass sich in den Bäuchen der Jungs keine Nahrung befand, war schlimmer. Die Armut - ein ständiger Begleiter auf unserer Reise. Lahme ,blinde, verkrüppelte und hungrige Menschen begegneten uns vor allem in den grösseren Städten auf Schritt und Tritt. Als Weisser fällt man nicht nur durch die Hautfarbe auf, sondern vielleicht vielmehr durch die guten Schuhe und die stabile wettertaugliche Kleidung. Kein Wunder, dass ein Einheimischer, der barfuss, eingehüllt in einer schmutzigen zerrissenen Decke einen Touristen begegnet auf seine Füsse zeigt, seine Hand öffnet und bettelnd „money, money“ ruft. Herzzereissend ist es, wenn ein von Fliegen umschwärmtes Kleinkind durch seine Handbewegung nicht nach Geld, sondern nach Essen verlangt. Doch was soll man tun? Es sind nicht Einzelne, nicht Zehn oder Hundert. Es sind Tausende, Millionen! Anfänglich gibt man etwas, weil man helfen will, etwas später um sein Gewissen zu beruhigen und wenn noch ein wenig Zeit vergangen ist, fühlt man sich von der Armut wie von einer Fliege belästigt. Man versucht sie, von sich wegzujagen. Doch sie bleibt auf Schritt und Tritt. Wie soll man sich richtig verhalten? Wir haben keine Antwort gefunden….

Bahir Dar ist eine schöne, grüne Palmenstadt. Wir haben es uns im vorletzten Stock eines Hochhauses in einem angenehmen, grossen Zimmer gemütlich gemacht. Frisch geduscht, sauber gekleidet freuten wir uns auf den Abend in der Stadt. Vor dem Vergnügen mussten jedoch noch die Busstickets für die Weiterfahrt nach Addis gekauft werden. Auf dem schmutzigen Busbahnhof herrschte wie gewöhnlich viel Betrieb. Ein junger Mann aus der Menge bat uns seine Hilfe bei der Beschaffung der Tickets an. Wir nahmen sie an und das war der Fehler. Er wollte seine Hilfe bezahlt haben. Nach dem wir ihm das Geld verwehrten (alle wollen immer Geld haben), fing er an zu drohen. Er schwor, am nächsten Morgen vor unserem Hotel auf uns mit seinem Freund zu warten. Durch sein bösartiges Grinsen und seine Drohungen gelang es ihm, dass wir ihm etwas Geld gaben. Wir waren uns aber unsicher, ob es genug war. Sein Lachen beim Abschied verriet nämlich nichts Gutes. Am Abend im Hotel haben wir Gott unsere Angst anvertraut und um seine Bewahrung gebeten. Und Gott hat uns bewahrt! Am nächsten Morgen schaute ich während Nicole im Bett lag aus dem Fenster. Auf der Kreuzung vor dem Hotel standen zwei Typen. Einer von ihnen sah dem jungen Mann vom Bussbahnhof sehr ähnlich. Sie warteten, schauten umher, gingen aber nach wenigen Minuten weg. Etwas später machten wir uns auf dem Weg zum Bus. Am Abfahrtsort angekommen mussten wir mit Schrecken feststellen, dass unser Bus schon weg war. Was nun? Unser Flugticket für den nächsten Tag von Addis nach Johannesburg konnte man nicht umbuchen. Es gibt viele Busse von Bahir Dar nach Addis, aber die meistens sind sehr langsam. Sie brauchen zwei Tage bis sie in der Hauptstadt ankommen. Nur unsere und eine zweite Bussgesellschaft bewältigen die Fahrt an einem Tag. Die Abfahrt der anderen (etwas teureren) Busgesellschaft war in der Nähe von unserem Hotel. Wir sind zurückgerannt und kamen noch kurz vor der Abfahrt an. Ein Wunder - sie hatten auch noch Platz für uns. Wir dankten Gott, dass er uns durch den verpassten Bus vor den zwei Typen bewahrt hat, die wahrscheinlich unsere Abfahrtszeit besser wussten als wir. Ein Skeptiker mag jetzt denken, dass ich die zwei an der Strassenkreuzung vor unserem Hotel gar nicht richtig gesehen habe. Vielleicht war es jemand ganz anderes. Vielleicht! Doch hiermit hört die Geschichte nicht auf. Auf unseren Bustickets lasen wir, dass wir um 12.00 äthiopischer Zeiten (6.00 europäische Zeit) hätten abreisen sollen. Doch der Bus fuhr 5.30 Uhr los. Es war also nicht unser Fehler, dass wir beim Bus nicht rechtzeitig angekommen sind. In Addis angekommen, gingen wir in das Büro der Bussgesellschaft mit der wir zuerst fahren sollten und erklärten unser Problem. Und ein weiteres Wunder geschah - wir bekamen unser ganzes Geld zurück!

Nun sind wir in Johannesburg bei Natalie und Flassi und wünschen euch allen schöne und gesegnete Weihnachten!

So

13

Nov

2011

17.11. ist es so weit!

Am 17.11. feiert man in Tschechien die "Samtene Revolution". Wir feiern auch, da wir beim STA Büro in Ulm für diesen Tag endlich unsere Flugtickets nach Nairobi gebucht haben. 

 

Unsere Reiseroute sieht nun folgendermassen aus. 

18.11.- 8.12. Kenia

8.12.- 17.12. Äthiopien

17.12.- 11.1. Südafrika

11.1. Weiterflug nach Südamerika (Buenos Aires)

12.5. Quito- Panama City

17.7. Rückflug von New York nach Frankfurt wo wir am 18.7. landen sollten :)

 

 

Mi

02

Nov

2011

Unsere Reiseroute

Viele fragen: "Wann und wo beginnt ihr denn eure Weltreise?" Nun, die Antwort ist ... Wir wissen es noch nicht genau. Ja, richtig gelesen! Wir wollen eine Weltreise machen, haben aber noch keine genaue Route festgelegt. Wir dachten zuerst, die Reise in Kanada zu beginnen, den nordamerikansichen Kontinent zu erforschen, um schliesslich über Mittelamerika die südamerikanischen  Länder zu erobern. Gedacht, getan? Nein, die Reise sollte eigentlich im Oktober anfangen, wir haben aber den Start um einen Monat verlegt. Da bald in Kanada der Winter und in Patagonien der Sommer anfangen wird -  nun der neue Plan: Mitte November Südamerika anfliegen..... Flugtickets müssen aber noch gekauft werden. Der Skeptiker fragt sich vielleicht schon, fliegen sie überhaupt. Ja wir haben es vor! Bald...